Johanna Esterbauer (geb. 1939) erinnert sich, wie früher die Verstorbenen drei Tage lang zu Hause aufgebahrt wurden. Für die Angehörigen bedeutete das in ihrer Trauer auch viel Arbeit, da oft viele Besucher kamen und bewirtet werden mussten.
Johanna Esterbauer (geb. 1939) erzählt, wie für viele Kinder in den 1950er-Jahren die Schule schon im Mai endete, damit sie daheim am Hof mithelfen konnten. Auch die Ausbildungsmöglichkeiten nach der Schule waren stark begrenzt.
Johanna Esterbauer (geb. 1939) erinnert sich, dass ihre Muttern auf den Feldern der umliegenden Bauern mitarbeitete und dafür ein kleines Stück Land bekam, auf dem sie eigenes Gemüse anbauen durfte.
Ida Piotrowski (geb. 1934) erzählt von einer armen, aber glücklichen Kindheit. Die Regauer Kinder waren oft den ganzen Tag allein unterwegs, pflückten Schwarzbeeren, spielten in der Au oder im Zehnerhaus.
Erich Pumberger (geb. 1943) erinnert sich an schneereiche Winter, in denen gemeinsam eine Fahrspur Richtung Vöcklabruck freigeschaufelt wurde. Für die Kinder bedeuteten die Schneemassen manchmal schulfrei.
Ida Piotrowski (geb. 1934) berichtet davon, wie sie als Kind in der kleinen Landwirtschaft ihrer Familie mitarbeiten musste, was oft anstrengend war und ihr nicht immer Spaß machte.
Ida Piotrowski (geb. 1934) erinnert sich an ihre Volksschulzeit: geschrieben wurde mit dem Griffel, Linkshänder wurden mit dem Lineal zum Schreiben mir der rechten Hand gezwungen. Sie erzählt auch von drei Mädchen aus Berlin, die von ihren Eltern während des Krieges für ein Jahr nach Regau geschickt wurden.
Ida Piotrowski (geb. 1934) berichtet von ihrer Kindheit als Tochter eines Leichenbestatters. Sie erzählt von alltäglichen Begegnungen mit Verstorbenen, langen Leichenzügen mit Pferdewagen und dem Totenhaus am Friedhof. Erfahrungen, die für sie damals ganz selbstverständlich waren.
Josef Baumgartner (geb. 1937) spricht über die Geschichte der Regauer Bürgergarde.
Die “Bürgerkorpskapelle Regau“ ist die größte Bürgergarde Österreichs. Sie ist aus einer 1814 gegründeten Landwehr entstanden, die Regau vor marodierenden Franzosen schützte. 1927 regte Kooperator Jakob Fleischanderl an, diese Bürgerwehr in eine Bürgergarde überzuführen, die friedlichen Zwecken dienen sollte. Der Fürtbergerbauer in Schacha, namens Reiter, war ihr erster Hauptmann. Quelle: https://garderegau.at/index.php/das-buergerkorps/5-geschichte
Josef Baumgartner (geb. 1937) erinnert sich an Häftlinge des Konzentrationslagers Ebensee, die nach ihrer Befreiung am elterlichen Hof vorbeikamen und von seiner Mutter mit Kartoffelsuppe versorgt wurden.
Ida Piotrowski (geb. 1934) erinnert sich lebhaft, wie sie im kalten Winter 1945/46 von den amerikanischen Besatzern Zigaretten und Kaugummis gestohlen hat.
Es ist eine langjährige Tradition, dass die Glocke auf dem Turm der Vituskiche für Verstorbene aus der Gegend geläutet wird, egal ob katholisch oder evangelisch, erzählt Erich Pumberger (geb. 1943).
Wie viele andere mussten die Eltern von Frau Brigitte Kiesenhofer (geb. 1949) im zweiten Weltkrieg aus Erdevik (Serbien) flüchten. 1949 kam Frau Kiesenhofer in der Erdhütte Nr. 8 in Regau zur Welt.
Weder Traktor, Maschinen oder Pferde hatte Josef Baumgartners (geb. 1937) Familie zur Verfügung und musste somit die Arbeit am Hof händisch verrichten.
Josef Baumgartner (geb. 1937) weiß noch, wie das Leben ohne elektrisches Licht war und wie sein Elternhaus erst 1946 ans Stromnetz angeschlossen wurde.
Um für ihre Tochter beim Zahnarzt eine Goldkrone bezahlen zu können, hat Margarete Renners (geb. 1940) Mutter den Ehering ihres verstorbenen Ehemannes verkauft.
Brigitte Schönbass (geb. 1938) erinnert sich noch gut an das Hausbauen mit einfachen Mitteln, das lang dauerte und nur mit der Hilfe der Nachbarn und Freunde gelang.
Ernestine Schmölzer (geb. 1939) erinnert sich, dass es nach dem Krieg schwierig war, neue Schuhe zu bekommen und dass Seidenstrümpfe äußerst begehrt waren.
Der Vater von Karl Huber-Huemer (geb. 1934) ist im zweiten Weltkrieg desertiert. Er hat die gefährliche Flucht von der Front nach Hause zum Glück für die Familie gut überstanden.
Maria Wolfsgruber (geb. 1942) hatte als kleines Mädchen einen schweren Unfall, lag im Koma und kämpfte um ihr Leben. Sie hat diesen jahrelangen Kampf gewonnen.
Mit seinem Lehrer und seinen Mitschülern hat Johann Stoiber (geb. 1932) als Kind Brandplättchen eingesammelt. Brandplättchen wurden während des zweiten Weltkriegs von der englischen Royal Air Force im Rahmen der “Operation Razzle” abgeworfen, um die Getreideernte zu vernichten und Waldbrände zu erzeugen. (https://de.wikipedia.org/wiki/Operation_Razzle)
Ernst Gnigler (geb. 1930) erzählt, dass seine Großmutter beim Holzsammeln im Wald verstorben ist, als sie von einem umfallenden Baum tödlich getroffen wurde.
Der gebürtige Siebenbürger Sachse Martin Weber berichtet über die Flucht seiner Familie vor der sowjetischen Armee aus Bistritz, Siebenbürgen im zweiten Weltkrieg mit Bahn und Treck. Er erinnert sich an dramatische Erlebnisse, als der Zug bombardiert wurde.
Hintergrund:
Der Wechsel Rumäniens auf die Seite der Alliierten am 23. August 1944 wurde von der deutschen Bevölkerung als Zusammenbruch bezeichnet. Die weitreichenden Folgen dieses Geschehens stellten die Existenz der gesamten Volksgruppe in Frage. Im September 1944 wurde die in Rumänien lebende deutschsprachige Bevölkerung mit der Bahn und Lastwagen der deutschen Wehrmacht abtransportiert. Ab dem 9. September brachen die Bewohner der deutschen Dörfer in langen Trecks in Richtung Reichsgrenze auf.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Siebenb%C3%BCrger_Sachsen#Zweiter_Weltkrieg
Rudolf Lacher und Karl Nußbaumer sprechen über die Regauer Garde.
Die “Bürgerkorpskapelle Regau“ ist die größte Bürgergarde Österreichs. Sie ist aus einer 1814 gegründeten Landwehr entstanden, die Regau vor marodierenden Franzosen schützte. 1927 regte Kooperator Jakob Fleischanderl an, diese Bürgerwehr in eine Bürgergarde überzuführen, die friedlichen Zwecken dienen sollte. Der Fürtbergerbauer in Schacha, namens Reiter, war ihr erster Hauptmann. Quelle: https://garderegau.at/index.php/das-buergerkorps/5-geschichte
Rudolf Lacher und Karl Nußbaumer erzählen vom Versehgang, den sie aus ihrer Ministrantenzeit noch gut in Erinnerung haben.
Beim Versehgang ging der Pfarrer in Begleitung eines Ministranten zum Haus des Kranken, der Ministrant trug ein Licht und eine kleine Schelle, um Entgegenkommende auf die Gegenwart des Allerheiligsten aufmerksam zu machen. Im Haus des Kranken soll, wenn möglich, ein mit einem weißen Tuch bedeckter Tisch für die heiligen Öle, Kerzen, ein Kruzifix und ein Gefäß mit Weihwasser mit Aspergill oder einem Zweig zum Besprengen mit Weihwasser bereitgestellt werden. Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Krankensalbung#Versehgang_und_Sterbesakramente
Ernst Gnigler (geb. 1930) wurde als junger Lehrling von Arbeitskollegen voll bewaffnet zum sogenannten Volkssturm mitgenommen. Er fand aber eine Möglichkeit der Gefahr zu entkommen.
Der Deutsche Volkssturm war eine deutsche militärische Formation in der Endphase des Zweiten Weltkrieges. Er wurde nach einem von der NSDAP ausgehenden propagandistischen Aufruf an alle waffenfähigen Männer im Alter von 16 bis 60 Jahren außerhalb der vorherigen Wehrpflicht gebildet, um den „Heimatboden“ des Deutschen Reiches zu verteidigen, „bis ein die Zukunft Deutschlands und seiner Verbündeten und damit Europas sichernder Frieden gewährleistet“ sei. Ziel des Aufrufs war es, die Truppen der Wehrmacht zu verstärken. Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Volkssturm#cite_note-1
Rudolf Lacher kann sich erinnern, dass während des Krieges so manche Familie ein Schwein heimlich hielt, um es nicht abgeben zu müssen. In der Mundart wurde das eine “schwarze Sau” genannt.
Johanna Esterbauer erzählt wie im Regauer “10er Haus” früher die großen auf die kleinen Kinder aufgepasst haben und wie Frauen bei der Feldarbeit zwischendurch ihr Baby gestillt haben.